Berichte von 08/2022

Die Dublin Horse Show

Sonntag, 21.08.2022

Letzten Samstag habe ich mich doch dazu durchgerungen, mit auf die Dublin Horse Show zu fahren. Nach einer recht kurzen Nacht, da ich am Abend vorher noch Babysitter gespielt habe und meine Gasteltern erst um Mitternacht wiederkamen, ging es um 7 Uhr morgens los nach Thomastown und von da mit dem Zug nach Dublin. Um 10 Uhr waren wir dann pünktlich da und sind ohne Probleme zum Gelände der RDS- der Royal Dublin Society gekommen. Es herrschte große Euphorie, diese wurde dann aber sehr schnell enttäuscht von dem überschaubaren Angebot an Pferdezubehör. Es gab 2 Hallen voller Stände, insgesamt aber vielleicht 5 Stände, die tatsächlich Pferdezubehör verkauft haben. Der Rest bestand aus Seifen, Schmuck, Make-up, Luxusklamotten und Haarlockenwickler. Sogar eine kleine Halle nur für Kunstwerke und Bilder gab es. Bis auf ein Mikrofaserhandtuch bin ich also mit leeren Händen wieder nach Hause. Dafür war das Programm relativ interessant. Im Vergleich zur Equitana gab es keine Demonstrationen von verschiedenen Arbeitsweisen mit dem Pferd, sondern Turniere und Körungen. So haben wir an der Hauptarena einigen internationalen Spitzenreitern beim Springturnier zugeschaut.

Auch meine Organisation Equipeople hatte vor Ort einen Stand und wir haben uns eine Weile mit ihnen unterhalten. Nach der doch recht ernüchternden Messe haben wir uns auf den Heimweg gemacht, bei dem wir den einen Zug knapp verpassten, da der Busfahrer einfach an uns vorbeigefahren ist, obwohl wir offensichtlich gewunken haben. Am Ende sind wir aber alle heil angekommen, auch wenn das nach Hause kommen vom Bahnhof sich als eine kleine Herausforderung entpuppte, da uns erst niemand abholen konnte.
Trotz allem war es ein netter Ausflug, ich kenne nun schon den Bahnhof, an dem ich in ein paar Wochen wieder in Dublin ankomme, habe das Guiness storehouse, die ha'penny Bridge, den brazens head und mein Hostel gesehen, in dem ich in Dublin übernachten werde. Ich freue mich nun umso mehr auf meine Zeit dort.

Die heißen (100) Tage

Sonntag, 14.08.2022

Nun kam schon die dritte Hitze- und Trockenperiode seitdem ich hier bin. Bei 29 Grad flippen hier alle aus und sind besorgt, das sie einfach umkippen. Es ist tatsächlich sehr heiß, entweder bin ich nicht mehr dran gewöhnt oder die Temperaturen fühlen sich tatsächlich heißer an, aber ich finde es trotzdem unterhaltsam den Gesprächen zu lauschen. Für Irland ist das aber auch sehr ungewöhnlich, hier grüßt die Erderwärmung. Die ersten beiden Trockenphasen haben wir gut überstanden und mussten auf der Farm den Milchkühen kein Zusatzfutter füttern, während andere Farmer bereits Winterfutter füttern mussten. Dadurch haben einige am Ende ein Loch im Winterfutter, wodurch im Winter die nächsten Probleme warten.
Aber dieses Mal mussten auch wir schon Ballen an Silage verfüttern. Zwar hatten wir von Dienstag an noch genug Gras für etwa 10 Tage, trotzdem hat mein Gastgeber bereits am Montag ein anderes Feld "zero grasen" lassen, sodass die Kühe dieses Gras bekommen haben. Beim zero grasen wird das Gras von einer Maschine abgeschnitten und kann dann den Kühen verfüttert werden. Dadurch hat man weniger Verluste an Gras, da die Kühe niemals alles Gras fressen, sondern an einigen Stellen drauf liegen oder laufen. Das aktuelle Problem: Wir hatten zwar noch Gras, alles was aber abgefressen wurde wächst nicht mehr nach- bis der nächste Regen kommt. Daher versucht mein Gastgeber das Gras möglichst lange zu strecken, indem er eben Silage zufüttert.
Aber außerhalb der Farmarbeit ist das warme Wetter sehr schön. So war ich am Freitag mit Louisa in Tramore am Strand, haben unser Handtuch ausgebreitet, Fish n ships gegessen und die Sonne und das Meer genossen. Ich war ein zweites mal im Wasser, diesmal auch richtig und bin geschwommen. Das Wasser in Irland ist total klar und sauber, trotz Sandstrand.

Leider war der Rückweg nicht ganz so entspannt, die Busse sind auf einmal nicht mehr gekommen und wir haben über eine Stunde auf dem Bus gewartet, nur damit dann 3 auf einmal kamen. Naja.
Außerdem ist heute ein Tag zu feiern. Heute, am 14.08 bin ich 100 Tage in Irland. Da mit ist zumindest eine kleine Marke überschritten. Noch genau 6 Wochen bin ich hier auf der Farm, dann ist meine Zeit hier vorbei. Die Vorstellung ist komplett verrückt, dass mein langersehnter Auslandsaufenthalt dann vorbei ist. Aber noch denke ich nicht zu viel über den Abschied nach, sondern genieße die Zeit hier und plane meinen kleinen Trip nach der Farm.

Dunmore East-ein kleines Paradies

Samstag, 06.08.2022

Nach einer anstrengenden Woche Arbeit ging es für Louisa, mich und eine Italienerin, die ebenfalls eine Schülerin auf Louisas Hof ist nach Dunmore East. Bereits vor ein paar Wochen wollten wir nach Dunmore, standen damals aber an der falschen Bushaltestelle und haben den Bus dementsprechend verpasst. Diesmal standen wir am richtigen Ort und der Bus kam-fuhr aber fast an uns vorbei, da man diesem Bus zuwinken muss, damit er hält, wir das aber natürlich nicht wussten. Am Ende hat dann aber doch alles funktioniert und 25 Minuten später stiegen wir in Dunmore East aus. Dunmore ist ein kleines Örtchen am Wasser. Hier trifft das Meer direkt auf das Ende der Insel, wodurch viele Klippen und felsige Kluften entstanden. Trotzdem gibt es hier einige kleinere Strände, an denen trotz der Bewölkung und etwas Regen viele Menschen badeten. Der Ladie's cove Strand hat etwas paradisiesches: Er liegt sehr versteckt, umgeben von viel grün und Klippen

Ansonsten kann man in Dunmore viel Wassersport betreiben: Stand-up paddeling, Windsurfen, Kajak fahren und von hohen Felsen in das sehr blaue und sehr klare Wasser springen.


Wir haben uns dann am Eastpier einen Fishburger und Chips gekauft und uns gestärkt auf die Wanderung entlang der Klippen gemacht. Diese sind im Vergleich zu den Klippen von Moher natürlich sehr klein, insgesamt ist der Ausblick aber dennoch sehr schön.


Dunmore East ist ein wenig das Sylt von Irland, hier hausieren immer mehr Reiche und Schöne, was man auch an den Häusern sehen kann. Auch ich habe hier mein Traumhaus entdeckt ;) Aber auch Reetdachhäuser findet man hier, was mich noch mehr an meine 2. Heimat Sylt erinnert. Wenn man aber nicht baden geht reichen ein paar Stunden in Dunmore vollkommen aus, den besonders viel mehr gibt es hier nicht zu unternehmen. Trotzdem bin ich froh, dass wir es endlich hier her geschafft haben und ich auch diesen Ort sehen durfte.