Interrail Stop 3: Budapest

Sonntag, 23.10.2022

Nachdem Prag mich nicht so sehr begeistert hatte wie erwartet, legte ich große Hoffnung auf Budapest. Die Fahrt dahin war aber alles andere als komfortabel. Der Zug war unfassbar stickig, keine Fenster zum Öffnen, keine Klimaanlage. Ein Mann der mit mir im Abteil saß trug nicht gerade wohlwollend zum allgemeinen Geruch bei. Und natürlich fuhr er genauso wie ich bis nach Budapest. Aber auch die längste Fahrt meiner Etappe ging vorbei und so landete ich in Budapest. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind hier deutlich vielfältiger und besser ausgebaut als in Prag, Tageskarten lohnen sich bei einem Preis von ca. 6€ definitiv. Im Hostel angekommen hatte ich ein kleines Tief erreicht und wollte einfach nur nach Hause. Lange debattierte ich mit mir selbst, ob ich auf eine Boot Party gehen soll oder in die Ruinen Bars, die ein sehr beliebter Party Ort sind. Am Ende habe ich mich aber dagegen entschieden und mir stattdessen einen ruhigen Abend gemacht. An der Donau entlang lief ich zu einem street food Markt namens Karaván und aß mein erstes richtiges Langos. 

Am nächsten Morgen ging es nach einer eher schlechten Nacht (Dank sehr laut schnarchenden Personen) los, die Stadt zu erkunden. So besuchte ich den Burggarten unterhalb der Budapester Burg, bevor ich zu dieser mit der Standseilbahn hoch fuhr. Von dort hat man einen tollen Ausblick über die Pest Seite der Stadt. Aktuell wird auf dem Burgberg sehr viel gebaut und da der nächste Tag ein wichtiger Feiertag in Ungarn ist, war auch einiges bereits abgesperrt. Trotzdem erreicht man in etwa 10 Minuten zu Fuß  die bekannte und wunderschöne Matthiaskirche und die Fischerbastei.

Da ich ja eher off-season Reise dachte ich eigentlich, dass es etwas ruhiger ist. Tatsächlich tummelten sich aber duzende Reisegruppen vor den beiden Orten, was wohl hauptsächlich an den hier sehr vielen Flusskreuzfahrten liegt. Trotzdem sind die Orte definitiv einen Besuch wert. Im Anschluss fuhr ich zu einer Insel auf der Mitte der Donau, da hier ein Musikbrunnen ist. Im Sommer und am Abend zeigt dieser eine Show mit passender Beleuchtung und Musik-nur eben im Herbst scheinbar nicht mehr. Stattdessen machte ich eine Weile Pause. Als ich dann doch tatsächlich Hunger bekam entschied ich mir etwas zu gönnen und aß eine Sacher Torte mit Cappuccino im berühmten Cafe Gerbeaud. Es ist ein wirklich schönes Gebäude, in dem man sich fast wie der frühere Adel fühlen kann. Nach etwas Shopping (obwohl ich aus Platzgründen sowieso nichts kaufen kann) ging es zum Abschluss noch zum Parlamentsgebäude und dem Denkmal "Schuhe am Donauufer", dass an die vielen in die Donau erschossenen Juden im 2. Weltkrieg erinnert.

Danach fuhr ich wieder ins Hostel, in dem ich kurz Pause machte, bevor ich mich aufgrund des startenden Regens dazu entschied, in einem Restaurant essen zu gehen. Ich suchte mit das Parisi6 raus, ein kleines aber feines Restaurant mit ungarischer Küche. Das Gulasch war super lecker und der Apfelstrudel als Nachttisch stand diesem in nichts nach. Die Preise sind völlig in Ordnung, Ungarn ist ja sowieso Dank des Forints für uns relativ günstig.

Insgesamt war Budapest ein voller Erfolg, auch kulinarisch. Es gibt noch immer Dinge, die ich nicht gesehen, so war ich zum beispiel in keinem der zahlreichen Thermalbäder, was mir einen Grund gibt, definitiv wiederzukommen.