Der Countdown startet

Samstag, 03.09.2022

Noch 3 Wochen bin ich hier auf der Farm. Der Countdown hat gestartet und um ehrlich zu sein kann ich meine Abreise kaum erwarten. Das ist auf der einen Seite natürlich schade, da es mir so schwer fällt, die letzte Zeit zu genießen. Auf der anderen Seite ist es aber glaube ich auch verständlich, 5 Monate am gleichen Ort sind doch viel. Trotzdem werde ich natürlich alles und jeden hier vermissen, manches mehr als anderes.


Letztes Wochenende war ich mit Louisa in Kilkenny und wir haben dort die Smithwicks Brauerei besucht, welche unter anderem eben das Smithwicks No. 1 aber auch das Kilkenny beer produziert. Die Führung war interessant aber recht schwer zu verstehen, da ja doch recht spezielle Wörter für die einzelnen Schritte verwendet werden und unsere Leiterin kein Mikrofon hatte. Bevor man dann am Ende ein Bier verkosten darf werden noch einmal die Sinne geschärft, indem man an den verschiedenen einzelnen Zutaten riechen kann, um diese dann später rauszuschmecken (was uns jetzt nicht unbedingt gelungen ist)


Diese Woche Donnerstag war ein richtiger Scheißtag. Es ist gar nichts spezielles passiert aber alles ist einfach so zusammengekommen, sodass ich den ganzen Tag sehr genervt war. In dem Moment wollte ich einfach nur nach Hause. Freitag hatte ich dann das erste Mal seit wir uns kennen ohne Louisa frei. Eigentlich wollte ich mit der Barrow princess, ein Schiff, von New Ross nach Waterford fahren, aber diese haben mir am Tag vorher, dem berüchtigten Donnerstag abgesagt. Also bin ich so nach Waterford gefahren mit dem Wissen, dass mein Gastgeber mich erst nach dem Melken, das heißt zwischen halb 8 und 8 abholen kann und ich bis da hin die Zeit totschlagen muss. In Waterford war ich dann im Medieval Museum, das mich etwas enttäuscht hat. Ich habe keinen richtigen roten Faden in dem Museum gesehen, manche Ausstellungsstücke waren nicht beschriftet und insgesamt hatte ich etwas anderes erwartet. Die wichtigsten Ausstellungsstücke sind eine sehr lange und bemalte Schriftrolle und 6 von 7 heiligen Gewändern, die über 100 Jahre versteckt in einer Truhe gelagert wurden.


Außerdem war ich noch im Irish Museum of Time, welches sich der Geschichte der Uhr widmet. Die Stimmung im Museum war sehr entspannt, das ticken der Uhren wirkt unfassbar beruhigend. Es ist ein kleines aber feines Museum, mit dem ich mir etwas die Zeit vertreiben konnte und die unfassbare Komplexität dieser Uhren bewundern konnte.


Da auch der Samstag nicht ganz so verlief je erwartet (mein Gastgeber hat zu spät angefangen zu melken und musste plötzlich bis nach 8 melken) habe ich mir danach etwas gegönnt und war shoppen. Wie genau ich das nach Hause bekomme weiß ich noch nicht. Am Ende war ich in New Ross noch einmal essen und zum Glück konnte mich die Frau meines Gastgebers dann um 20 vor 8 abholen.
Insgesamt ist hier die Situation innerhalb der Familie sehr angespannt, Grund dafür ist der Gesundheitszustand der Eltern, mit denen ich hier zusammenleben. Ich hoffe sehr, dass in der Zeit in der ich noch hier bin nichts mehr passiert.